Das Krankheitsbild

Angiodysplasien gehören zur Gruppe der seltenen angeborenen Gefäßmalformationen und verursachen einen krankhaft veränderten Gefäßbauplan und Blutkreislauf. Sie können in allen Organen und Körperregionen auftreten – häufig an Armen oder Beinen. Angiodysplasien sind das Ergebnis einer Fehlsteuerung in der Anlage und Entwicklung von Blut- und/oder Lymphgefäßen innerhalb der 4. – 10. Embryonalwoche. Es verbleiben unreife und funktionsuntüchtige embryonale Gefäße in unterschiedlichem Ausmaß zurück. Die Auslöser sind nicht vollständig bekannt. Die fehlerhafte Blutzirkulation in Extremitäten und Organen verursacht oft belastende Symptome wie Schmerzen, größere Blutverluste, Schwellungen, Hautverfärbungen und führt zu Folgeerkrankungen mit Schmerzen und Funktionseinschränkung oder Funktionsverlust.
Jede Fehlbildung ist in ihrer Form und Schwere einzigartig und bei jedem Patienten individuell ausgeprägt.

rechtes Bein mit sichtbaren Varizen

Sichtbare Anzeichen können sein:

  • Naevus Flammeus (Feuermal)
  • Varizen (optisch den Krampfadern ähnlich) bereits im Kleinkindalter
  • disproportionaler Längenriesenwuchs der betroffenen Körperregionen
  • disproportionaler Minderwuchs der betroffenen Körperregionen
  • Lymphstauung

Folge- und Begleiterkrankungen können sein:
Skoliose, Beckenschiefstand, spontane Blutungsneigung aus Angiokeratosen, Aneurysmen, frühkindliche Gelenkarthrose, Funktionsverlust eventuell vorhandener Venenklappen, Ausbildung von Kurzschlüssen zwischen Venen und Arterien (AV-Fisteln), Thromboseneigung, Herzbelastung, Wundheilungsstörungen nach Verletzungen und Operationen, Störungen des Gewebestoffwechsels wie Geschwüre und offene Beine.

Neben diesen organischen Erscheinungen und Einschränkungen durch Operationen kann es zu seelischen Beeinträchtigungen kommen, auch wird die Pubertätsphase bei vielen als sehr problematisch empfunden. Neben einer guten medizinischen Betreuung kann daher auch eine begleitende seelische Unterstützung eine Hilfe sein.

Leider sind nicht alle Symptome auf den ersten Blick eindeutig, was die Diagnostik so schwer macht. Auch die Folgeerkrankungen werden oft erst spät erkannt und dem Krankheitsbild zugeordnet.

Durch Früherkennung und bestmögliche Therapie in den ersten Lebensjahren lassen sich schwerwiegende Krankheitsverläufe und Spätfolgen oftmals vermeiden. Gerade bei dieser seltenen Erkrankung finden die Betroffenen aber oft erst sehr spät kompetente Ärzte und geeignete Therapien.

Die Vielzahl der möglichen Diagnosen einer Angiodysplasie - jede für sich in der Namensgebung durchaus berechtigt - macht deutlich, wie sehr auch unter Medizinern das Thema umstritten sein kann.

 
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