Die bildliche Darstellung mit unterschiedlichen radiologischen Verfahren spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnose von peripheren Gefässmissbildungen. Durch bildgebende Untersuchungstechniken gelingt die Dokumentation der jeweiligen Gefässveränderung nicht nur oberflächlich sondern in ihrer gesamten Ausdehnung in Unterhautfettgewebe und mitunter Muskulatur sowie Knochen. Das ist insbesondere vor dem Hintergrund wichtig, dass die wahre Grösse einer Gefässmissbildung sowohl bei dauerhafter konservativer Behandlung als auch vor und nach einer operativen Versorgung berücksichtigt werden muss.
Nach Inspektion und klinischer Untersuchung des betroffenen Bereiches ist die Ultraschall-Bildgebung (Sonographie) häufig das erste Mittel der Wahl. In der Hand des geübten und erfahrenen Gefässexperten gibt diese Methode in der Regel erste sichere Informationen über das Ausmass und Eigenschaften der Erkrankung. Bei der Sonographie werden Schallwellen in das untersuchte Gewebe eingestrahlt, die von den Geweben und dem ströhmenden Blut reflektiert und daraufhin wieder vom Gerät empfangen werden. Aus diesen Daten berechnet der Computer ein Bild. Mittlerweile ist das Verfahren so optimiert worden, dass mittels Ultraschall Flussrichtungen und -geschwindigkeiten bestimmt werden können (Duplex-Sonographie). Dadurch können arterielle von venösen Gefässen unterschieden und mögliche Kurzschlüsse (sog. Fisteln) entdeckt werden. Ausserdem kann man die Gefässveränderungen abhängig von der Geschwindigkeit des Blutes in sogenannte Hochfluss- und Niederflussläsionen einteilen.
Die Sonographie ist heutzutage an vielen Instituten etabliert und gilt als Methode der ersten Wahl bei der Abklärung von peripheren Gefässmissbildungen. Dennoch gelingt nicht bei allen Patienten eine vollständige Darstellung der Läsionen. Dies hängt damit zusammen, dass die Schallwellen an bestimmten Strukturen vollständig ausgelöscht werden und somit kein Signal zur Bildberechnung mehr empfangen werden kann. Ausserdem ist die Eindringtiefe der Schallwellen in Gewebe begrenzt, so dass besonders tief gelegene Strukturen nicht sicher abgebildet werden können. Trotz dieser Limitationen ist die Duplex-Sonographie oftmals ausreichend, um periphere Gefässmissbildungen zu dokumentieren.
Für die Fälle, bei denen die Sonographie an ihre Grenzen stösst, stehen weitere Verfahren zur Verfügung:
Durch diese Eigenschaften eignet sich die MRT als herausragendes Verfahren sowohl für die initiale Diagnose, d.h. als primäres Verfahren beim Verdacht auf eine periphere Gefässmalformation, als auch für die spätere Verlaufskontrolle, um entweder ein mögliches Wachstum der Läsionen zu dokumentieren oder den Erfolg einer Therapie zu überprüfen. Allerdings ist die MRT noch nicht flächendeckend einsetzbar, weil sie in der Anschaffung und im Unterhalt ein relativ teures Verfahren darstellt. Ausserdem sind Geräte, die eine schnelle und zeitlich gut aufgelöste Untersuchung garantieren, nicht in allen Zentren vorhanden. Aufgrund der genannten Vorteile erscheint es aber als äusserst wahrscheinlich, dass sie sich als bildgebende Methode für Patienten mit peripheren Gefässmissbildungen in den kommenden Jahren durchsetzen wird.
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